Prim. Univ.-Prof. Dr. Christian Huemer
Chefarzt und Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde
Prof. Dr. Huemer ist seit Oktober 2022 wieder Chefarzt am LKH Bregenz. Diese vertrauensvolle und verantwortungsreiche Funktion hatte er bereits von 2010 bis 2016 inne. Seine wertvolle Expertise und Erfahrungswerte werden damit am Bregenzer Spital weitergelebt.
Wie würden Sie das „Arbeiten mit Herz“ am LKH Bregenz beschreiben?
Als langjähriger leitender Arzt am LKH Bregenz bin ich überzeugt, dass unsere enormen Qualitäten in der Versorgung unserer Patient:innen nur durch die Empathie aller Mitarbeiter:innen für unsere Patient:innen und den Zusammenhalt der medizinischen Fachkräfte im Haus möglich sind. Diesen guten „Spirit“ weiter zu fördern sowie das Haus zu stärken, sind die wichtigsten Ziele meiner derzeitigen Funktionsperiode als Chefarzt.
Werfen wir einen Blick zurück: Wie war das Jahr 2022 für das LKH Bregenz?
Das Jahr 2022 stellte wahrscheinlich in der Geschichte unseres Hauses eines der belastendsten Jahre für alle Mitarbeiter:innen dar.
Zur Erinnerung: Noch zu Beginn 2022 – am Höhepunkt der erneuten Inzidenzzunahme der COVID-19-Infektionen – wurden bereits Vorbereitungen getroffen, die Vorarlberger Spitäler nochmals stark zu frequentieren, sollten die Fallzahlen für die Versorgung schwerkranker Patient:innen mit COVID-19-Infektionen und ihren Folgekomplikationen zunehmen. In diesem Aktionsplan der COVID-19-Spitalsversorgung war als die höchste Stufe der Eskalation vorgesehen, unser Haus als Schwerpunktspital für das Bundesland auszuweisen und damit die Regelversorgung unseres Hauses fast vollständig zurückzufahren.
Dieses Szenario – welches Gott sei Dank nie umgesetzt werden musste – zeigt, in welchem Spannungsfeld Ärzt:innen, Pflegefachkräfte und alle weiteren Mitarbeiter:innen unseres Hauses agieren mussten. Der tägliche Einsatz für schwerkranke Patient:innen, die Aufrechterhaltung der Routineversorgung der weiterhin an unser Haus kommenden Patient:innen und gleichzeitig das doch beträchtliche Risiko einer eigenen Erkrankung stellten eine massive Belastung für unsere Mitarbeiter:innen dar. Dieser extreme und aus unserer Sicht weiterhin höchsten Respekt verdienende Einsatz unserer Mitarbeiter:innen erlaubte leider auch nach deutlicher Beruhigung von Seiten der Pandemie kaum eine Erholungsphase.

Wir bemühen uns aufs Intensivste, möglichst viele unterstützende Maßnahmen für die Mitarbeiter:innen unseres Hauses zu entwickeln. Dies unter großem Zeitdruck und selbstverständlich der weiterbestehenden Verpflichtung, keinesfalls die medizinische Versorgungsqualität zu gefährden.
Prim. Univ.-Prof. Dr. Christian Huemer
DGKP Bernd Schelling MSc, MBA
Pflegedirektor bis Dezember 2022
Eine große Veränderung im Bereich der Pflege 2022 war der bevorstehende Wechsel des Pflegedirektors DGKP Bernd Schelling MSc, MBA in das Schwerpunktkrankenhaus Feldkirch. Dieser Wechsel zieht auch in Bregenz Umstrukturierungen nach sich. Ab Jänner 2023 wird Arno Geiger, langjähriger Pflegedirektor des Landeskrankenhaus Hohenems, die beiden Landeskrankenhäuser Bregenz und Hohenems führen. Diese Form der Doppelführung wird auf Verwaltungsebene bereits erfolgreich vorgelebt.
Was motiviert Sie, Herr Schelling?
Die Pflege steht am Landeskrankenhaus Bregenz im Fokus. Es bedeutet für mich Bedürfnisse zu spüren und zu erkennen, mitarbeiterorientiert und partizipativ zu denken und zu führen.
In Bregenz spürt man den Zusammenhalt in den Teams, die Motivation, das Beste für unsere Patient:innen und deren Angehörige leisten zu wollen und die Freude an der Arbeit mit Patient:innen. Dies zu erhalten und zu fördern, treibt mich und mein Team an und motiviert mich, das Beste zu geben.
Wovon profitierte die Pflegearbeit in 2022?
Das Jahr 2022 war geprägt von der lang ersehnten Rückkehr in die Normalität nach der COVID-19-Pandemie. Trotzdem nahm die Infektionskrankheit bis Mitte des Jahres noch mehr Raum ein, als erhofft. Erfreulicherweise konnten aber Fort- und Weiterbildungen wieder in Präsenz stattfinden, was jetzt anhand der Spezialisierungen von Pflegefachkräften in den verschiedensten Bereichen sichtbar wird.
Ob Trauer- oder Palliativlehrgang, Praxisanleitung, Gesundheits- und Pflegemanagement, die Sonderausbildung zur Intensivpflegefachkraft oder zur Diabetesberater:in – es wurden 2022 zahlreiche Ausbildungen erfolgreich absolviert. Durch die Bereitschaft der Pflegefachkräfte, sich weiterzuentwickeln, wird in weiterer Folge die hohe Qualität der pflegerischen Patienten:innenversorgung auf gewohnt professionellem Niveau gewährleistet. Zudem konnten allgemeine Fortbildungen, wie zum Beispiel Kongresse wieder besucht werden, um auf dem neuesten Stand der Pflegeforschung zu sein und neue Netzwerke zu knüpfen. Davon profitieren wir ungemein.

Nur wenn das Herz für die Pflege schlägt, können innovative, kreative und manchmal unkonventionelle Lösungen gefunden werden, die den Bedürfnissen der Zeit entsprechen.
DGKP Bernd Schelling MSc, MBA
Mag. Günter Amann
Verwaltungsdirektor
Mag. Günter Amann leitet seit Beginn des Jahres 2023 die Geschicke des Hauses als Verwaltungsdirektor und blickt in die Zukunft.
Ein Ausblick auf 2023
Für das Jahr 2023 stehen auf Verwaltungsebene im LKH Bregenz mehrere Ziele im Fokus, die wir mit Entschlossenheit und Engagement anstreben. Unser Hauptanliegen ist die Konsolidierung und Stabilisierung der Teams in den Häusern, da es in letzter Zeit viele Wechsel auf Ebene der Verantwortungsträger gegeben hat.
Wir wollen sicherstellen, dass die Teams sich festigen und optimal zusammenarbeiten können, um eine reibungslose Patient:innenversorgung zu gewährleisten. Hierbei stehen insbesondere die Pflege- und Verwaltungsdirektoren der Landeskrankenhäuser Hohenems und Bregenz sowie der Chefarzt des LKH Hohenems in der Verantwortung, der zusätzlich als Primar für Innere Medizin am LKH Bregenz tätig sein wird.
Ein weiteres wichtiges Ziel ist es, die Ausrichtung und Bedeutung der Individualität der Krankenhäuser Bregenz und Hohenems und gleichzeitig der notwendigen Kooperation zwischen den beiden Standorten zu betonen und intern dafür zu werben. Wir möchten die hohe Identifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den Häusern Hohenems und Bregenz bewahren und sie auf dem Weg zu einem gemeinsamen Spitalscampus bestmöglich begleiten.
Darüber hinaus bereiten wir uns auf weitere übergreifende Projekte – wie beispielsweise die Einführung einer gemeinsamen technischen Leitung für das LKH Bregenz und das LKH Hohenems – vor, um Synergien optimal zu nutzen und eine effiziente Zusammenarbeit zu gewährleisten.
Eine gewichtige Rolle wird dabei auch die Digitalisierung spielen. Wir werden sowohl neue Digitalisierungsthemen vorantreiben als auch bereits bestehende, erfolgreiche Digitalisierungsprojekte aus einzelnen Häusern übernehmen, um auch hier die Patient:innenversorgung langfristig zu verbessern.
In 2023 Jahr richten wir unseren Fokus zudem auch auf die vielen anstehenden Personalthemen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das Herzstück unserer Arbeit, und wir wollen sicherstellen, dass sie bestmöglich unterstützt und gefördert werden. Neben diesen internen Anliegen haben wir auch konzernweite Zukunftsprojekte im Blick.

Ich bin zuversichtlich, dass wir diese Ziele mit unserem engagierten Team erreichen und freue mich auf eine produktive und erfolgreiche Zusammenarbeit im Jahr 2023.
Günter Amann, Mag.