Arbeiten mit Herz

Geschäftsbericht 2022

Personal­management

Gemeinsam Herausforderungen meistern und mit Herz die Zukunft gestalten

Das Jahr 2022 war für den Bereich des Personalmanagements der Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft geprägt von den Herausforderungen des Fachkräftemangels, welcher durch die anhaltende Corona-Pandemie weiter verschärft wurde. Dennoch konnte die Abteilung rund um Leiter Mag. Dr. Andreas Stieger 2022 bedeutende Meilensteine erreichen. Besonders hervorzuheben ist die Planung der Zusammenführung der drei Gesundheits- und Pflegeschulen in Feldkirch, Rankweil und Bregenz zur gemeinsamen „Pflegeschule Vorarlberg“. Diese Maßnahme stärkt langfristig nicht nur die Ausbildung im Gesundheitswesen, sondern trägt auch zur Sicherung zukünftiger Fachkräfte bei. Die Bündelung der Ausbildungen und die Konzentration der Expertise in der Pflegeschule Vorarlberg wird auch nach außen sichtbar gemacht – eine weitere Initiative zur Imagesteigerung des Pflegeberufs.

Auch in den Führungsteams der Landeskrankenhäuser haben insbesondere 2002 und zum Jahreswechsel personelle Veränderungen stattgefunden, standortübergreifende Kooperationen wurden intensiviert. Gründe waren u.a. Pensionierungen, berufliche Entwicklungen, ein erfreuliches Angebot an hochqualifizierten intra- und extramuralen Fachexpert:innen und schlussendlich die Nutzung von Synergien.

Unter Federführung der Abteilung Unternehmenskommunikation wurde die Imagekampagne „Mein Job fürs Leben“ ausgerollt, mit der nach innen und außen das Image des Pflegeberufs gestärkt wird.

Ein Gesundheitsunternehmen, das rund um die Uhr 356 Tage im Jahr die Gesundheitsversorgung der Patient:innen sicherstellen muss, war in Zeiten der Pandemie mit der Aufrechterhaltung der dafür notwendigen Diensteinteilung der Mitarbeiter:innen extrem gefordert. In der Pandemie waren bis zu 15% der Mitarbeiter:innen kurzfristig abgesondert und krank. Diese kurzfristigen Ausfälle mussten durch andere Mitarbeiter:innen durch „Einsprungdienste“ kompensiert werden. Dementsprechend groß ist der Wunsch der Mitarbeiter:innen nach mehr Dienstplanstabilität.

Im Jahr 2022 war deshalb ein weiterer wichtiger Arbeitsschwerpunkt gemeinsam mit den Pflegedirektionen der Landeskrankenhäuser und unter Einbeziehung des Zentralbetriesbsrates die Entwicklung und Umsetzung eines Maßnahmenpakets zur Steigerung der Dienstplanstabilität im Pflegebereich, einschließlich des „Care Support Managements“ und des Mitarbeiter:innenpoolings.

Gemeinsam mit der Arbeiterkammer Vorarlberg und dem Betriebsrat wurde zudem im Herbst 2022 eine Mitarbeiter:innenbefragung durchgeführt. Die Mitarbeiter:innenzufriedenheit ist grundsätzlich gut, dennoch hat die Pandemie Spuren hinterlassen. Gemeinsam wurden erste Maßnahmenpakete entwickelt, um die Feedback-Kultur in den Häusern zu fördern, die Belastungsfaktoren zu reduzieren und die Arbeitsbewältigungsfähigkeit zu erhöhen.

Mit Blick auf 2023 bleibt die zentrale Herausforderung der anhaltende Fachkräftemangel. Dies erfordert nicht nur intensive Bemühungen zur Personalrekrutierung, sondern auch eine sorgfältige Begleitung und Unterstützung der bestehenden Mitarbeiter:innen in einer stark geforderten Organisation. Für 2023 wünscht sich Abteilungsleiter Mag. Dr. Stieger die Einkehr einer gewissen Stabilität und weniger akute Krisen, um Raum für eine nachhaltige Entwicklung zu schaffen.

„Arbeiten mit Herz“ am Arbeitsplatz der Vorarlberger Krankenhaus- Betriebsgesellschaft, der Landeskrankenhäuser und insbesondere in der Pflegeschule Vorarlberg ab 2023 bedeutet für mich, den besonderen Spirit unserer Mitarbeiter:innen zu schätzen, die trotz der großen Herausforderungen und Belastungen in der Pandemie ihren Traumberuf mit Engagement ausüben. Dieser Spirit trägt uns alle und unsere Patient:innen durch die schwierigen Zeiten.
Das Herzblut des KHBG-Personalmanagements sowie der LKH-Personalabteilungen liegt in der Koordination und Gestaltung, um die Stärken unseres Unternehmens ‚Vorarlberger Landeskrankenhäuser‘ zu nutzen und gleichzeitig den hohen Eigenverantwortungsgrad vor Ort zu unterstützen. Die kommenden Jahre werden zweifellos weiterhin von Herausforderungen geprägt sein, aber unser Team ist bereit, sie mit Herz und Verstand anzugehen. Wir selbst sehen uns als Initiator:innen und Gestalter:innen. Gleichzeitig sind wir Teil eines Netzwerkes, in dem wir eine wichtige Koordinationsfunktion haben. Für mich ist Kooperation sehr wichtig, das heißt, Menschen zusammenzubringen, an den Schnittstellen zu arbeiten und die notwendigen Veränderungen im direkten Kontakt anzugehen und zu begleiten.
Wir müssen noch mehr zusammenwachsen, um die Stärken unseres Konzerns sehr gut nutzen zu können. Gleichzeitig brauchen wir Menschen vor Ort, die in hoher Eigenverantwortung arbeiten. Das ist ein permanenter Balanceakt, der viel Kommunikation und auch Reibung braucht, aber auch sehr spannend ist.

Mag. Dr. Andreas Stieger

Mitarbeiter:innen

Mitarbeitende gesamt

4.710Gesamt

Nach Geschlecht

4.710Gesamt

Nach Arbeitszeitmodell

2.214

Teilzeitkräfte

2.496

Vollzeitkräfte

Weitere bedeutende Meilensteine 2022

Weiterentwicklung in Richtung Spitalscampus

Die weitere Zusammenführung und Vertiefung der Kooperation zwischen den einzelnen Landeskrankenhäusern war ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einem gemeinsamen Spitalcampus. Diese umfasste häuserübergreifende Organisationsentwicklungsprojekte, standortübergreifende Primariate und die Entwicklung eines gemeinsamen Führungs- und Pflegeverständnisses. Auch die Betriebsvereinbarung für Ärzt:innen wurde neu verhandelt, wobei ein Schwerpunkt auf der Förderung der Qualität der Ärzt:innenausbildung lag.

Mitarbeiter:innenbefragungen und Workshops

Eine Mitarbeiter:innenbefragung in Zusammenarbeit mit der Arbeiterkammer und dem Betriebsrat ermöglichte überdies wertvolle Einblicke und führte zu Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbewältigungskompetenz, neuen Formen der Mitarbeiter:innengespräche in der Pflege und gezielten Belastungsanalysen. Zudem ermöglichte ein Großgruppenworkshop mit Beteiligten aus allen Häusern, wertvolle Erkenntnisse aus der Pandemiezeit zu ziehen und daraus sinnvolle Rückschlüsse für die Zukunft abzuleiten.

Pflegepool: Flexible Unterstützung für Stationen

Wertvolle Unterstützung erfuhr der Pflegebereich 2022 durch den neu gegründeten Pflegepool. Dieser wurde ins Leben gerufen, um längerfristige Personalausfälle z.B. durch Schwangerschaft oder Langzeitkrankenstände besser ausgleichen zu können. Die Idee für die Entwicklung eines solchen Pflegepools entstand im Rahmen des Projektes „Wirksam Führen in der Pflege“. In den Landeskrankenhäusern wurden sukzessive solche hausinternen Pools aufgebaut, in Summe sind dafür 20 Dienstposten vorgesehen.

Häuserübergreifend konnten für den Pflegepooldienst 2022 acht Stellen geschaffen werden. Diese Mitarbeitenden können flexibel überall dort eingesetzt werden, wo vorübergehend zusätzliches Pflege-Know-how benötigt wird. Die maximale Einsatzdauer auf einer Abteilung beträgt drei Monate. Mit den Ressourcen aus dem Pflegepool können Stationen Zeiten, in denen sie unterbesetzt sind, leichter überbrücken. Gleichzeitig eröffnet die Tätigkeit im Pflegepool den Pflegefachkräften tiefe Einblicke in verschiedene Abteilungen und Fachbereiche. Mitarbeiter:innen in den Pools können auf Wunsch auch ihre Jahresarbeitszeit flexibel verteilen. Zum Beispiel im Rahmen einer ganzjährigen Teilzeitanstellung: 100% Einsatz für drei Monate auf einer Station, anschließend folgt der Abbau vom Zeit- und Urlaubsgutaben über mehrere Wochen, danach folgt wieder ein Einsatz auf der nächsten Station für drei Monate.

„Care Support Team VLKH“: Schnelle Hilfe bei Personalengpässen

2022 hat das LKH Feldkirch das Projekt „Care Support Team VLKH“ gestartet. Damit möchte man Pflegefachkräfte ansprechen – im gehobenen Dienst wie in der Pflege(fach)assistenz, die freie Zeitressourcen haben, etwas dazuverdienen und gleichzeitig durch die Arbeit auf unterschiedlichen Stationen auch ihre beruflichen Kompetenzen erweitern möchten. Das „Care Support Team“ ist eine neue Anlaufstelle, wenn es auf einer Station durch einen kurzfristigen Personalausfall zu einem Engpass kommt. Dienste, die intern nicht besetzt werden können, werden über eine App den Teammitgliedern angeboten. Direkt in der App können diese dann bestätigen, dass sie den Dienst übernehmen möchten. Alles Organisatorische – von der Freigabe des Dienstes durch eine zentrale Koordinationsstelle bis zur Verrechnung – läuft im Hintergrund.

Erste Erfolge hatten sich 2022 rasch eingestellt: Mehr als 50 Pflegefachkräfte haben sich im System angemeldet und sind auch aktiv geworden: Rund zwei Drittel aller angebotenen Einsprungdienste wurden vom „Care Support Team VLKH“ abgedeckt. Die Rückmeldungen sowohl seitens der Mitarbeitenden als auch der Stationen waren durchwegs positiv.