Mit dem Erlass der österreichischen OTA-Ausbildungsverordnung Anfang Mai 2022 sind auch in Österreich die Voraussetzungen für diese Ausbildung gegeben. Am Lernort Feldkirch der Pflegeschule Vorarlberg befasst sich seit über einem Jahr eine Arbeitsgruppe mit der Implementierung einer OTA-Ausbildung in Kooperation mit den Vorarlberger Praxiseinrichtungen.
Deutschland als Vorbild
So wurde der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Berufsverbands Anästhesietechnischer und Operationstechnischer Assistenz, André Loose, nach Feldkirch eingeladen und hielt im Mai 2022 an der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Feldkirch einen Impulsvortrag. Mitarbeiter:innen der LKH, der MPAV, der Connexia sowie einige interessierte Schüler:innen erfuhren, dass in Deutschland – als Antwort auf den Fachkräftemangel in den OP-Bereichen – bereits Anfang der 1990er Jahre OTA-Ausbildungen angeboten wurden. Bis 2018 absolvierten etwa 4000 Personen an 120 Schulen entsprechende Lehrgänge.
In weiterer Folge besuchte eine Schul-Abordnung OTA-Ausbildungsstätten in Innsbruck, St. Gallen (CH) sowie in Ludwigshafen am Rhein (D), wodurch sich inzwischen wertvolle Kooperationen ergaben. In Feldkirch fiel bald die Entscheidung zur Gründung einer OP-spezifischen Arbeitsgruppe, in welcher sich Mitarbeiter:innen der Pflegeschule regelmäßig mit OP-Kolleg:innen der Vorarlberger Krankenhäuser austauschen. In dieser Runde wurde u.a. ein neues Aufnahmeverfahren (mit drei Tagen Vorpraktikum) entwickelt.
Ein laufendes Projekt ist die gemeinsame Erstellung eines Praxisinstruments zur Dokumentation der Lernfortschritte der Auszubildenden in der Praxis. Dank des Einsatzes von Mitarbeiter:innen der Pflegeschule, der MPAV wie auch der Vorarlberger Landeskrankenhäuser (insbesondere der Haustechnikabteilungen) konnte inzwischen – in einem „annektierten“ Klassenzimmer – ein Übungs-OP eingerichtet werden.
Vorarlberger Konzept sticht heraus
Besonders hervorzuheben am Vorarlberger Konzept ist, dass zukünftig die MAB-Ausbildungen (Medizinische Assistenzberufe) zur Gips-, OP- sowie zur Desinfektionsassistenz in den OTA-Lehrgang integriert werden. Somit schließen OTA-Absolvent:innen ihre Ausbildung mit erweiterten Berufsqualifikationen ab bzw. ist für Besucher:innen einzelner Module die Veranstaltungssicherheit verstärkt gewährleistet.