Ausbildungsstätte Landeskrankenhaus für Mediziner:innen von morgen
Vorarlberg steht nicht nur für malerische Landschaften und hohe Lebensqualität, sondern auch für eine erstklassige medizinische Ausbildung an den Landeskrankenhäusern.
Die stationäre Gesundheitsversorgung in Vorarlberg ist durch das Angebot der Landeskrankenhäuser gesichert – nicht nur durch die tagtägliche Patient:innenversorgung in den Spitälern selbst, sondern auch hinsichtlich der Ausbildung von Gesundheitsfachkräften für die Zukunft – und zwar für das Krankenhaus als auch im extramuralen Bereich. Sind es einerseits die Pflegefachkräfte, die in den Pflegeschulen der Landeskrankenhäuser ihre Ausbildung erfahren und u.a. in den Spitälern ihre Praxisplätze finden, so absolvieren andererseits angehende Mediziner:innen ebenfalls Teile ihrer Ausbildung in den Landeskrankenhäusern.
Für Famulant:innen, Medizinstudent:innen und Turnusärzt:innen
Erste Erfahrungen in der Patient:innenversorgung sammeln Medizinstudierende bei der sog. Famulatur im Krankenhaus; so nennen sich die Praktika, die angehende Ärzt:innen im Rahmen ihrer klinischen Ausbildung absolvieren müssen.
Im 6. und letzten Ausbildungsjahr absolvieren die Studierenden schließlich das klinisch-praktische Jahr (KPJ) an den sog. Lehrabteilungen der Vorarlberger Landeskrankenhäuser.
Während einer durchgängig praktischen Ausbildung von 48 Wochen sind die KPJ-Studierenden an sog. Lehrabteilungen der akkreditierten Lehrkrankenhäuser (alle LKH) tätig und werden von Mentor:innen in der Ausbildung begleitet.
Basisausbildung als starkes Fundament
Nach der Promotion beginnt die neunmonatige Basisausbildung für angehende Ärzt:innen.
Hier werden diese unmittelbar in den klinischen Alltag eingebunden. Sie haben die Möglichkeit, aktiv am diagnostischen und therapeutischen Spektrum der jeweiligen Abteilung teilzunehmen und sich schrittweise an selbstständige Tätigkeiten heranzutasten.
Die Vorarlberger Landeskrankenhäuser bieten zudem Workshops mit Inhalten an, die im Praxisalltag der Basisausbildung eventuell nicht vorkommen wie z.B. eine Reanimationsschulung oder eine Schulung für den Umgang mit schwierigen Situationen wie etwa ein Gespräch mit Angehörigen, wenn ein:e Patient:in im Krankenhaus verstirbt. Mit diesem Workshop-Angebot wird die Vermittlung dieses Basiswissens gesichert, besuchen müssen die Jungmediziner:innen drei der angebotenen Workshops. Auch die Teilnahme an Visiten sowie die Mitarbeit in Akut- und Spezialambulanzen ermöglichen eine unmittelbare Einbindung in den klinischen Alltag.
Ausbildung zur Allgemeinmedizin oder zur/m Fachärzt:in
Nach Abschluss der Basisausbildung stehen den Mediziner:innen folgende Optionen zur Wahl:
- Der Einstieg in die Ausbildung zur Allgemeinmediziner:in
- Der Einstieg in die Ausbildung zur Fachärzt:in
In der Ausbildung zur Allgemeinmedizin bzw. Fachärzt:innenausbildung haben die Mediziner:innen ihr Studium abgeschlossen und bereiten sich auf die Fachspezialisierung vor.
Verpflichtende Lehrpraxis
Für alle Turnusärzt:innen verpflichtend sind sechs Monate in der sog. Lehrpraxis mit mindestens 30 Wochenstunden Anwesenheit, um auch den Einblick in die Niederlassung zu gewährleisten.
Oft wird diese Zeit auch mit Tätigkeiten im Spital wie etwa in der Ambulanz kombiniert.
Die Landeskrankenhäuser sind damit also auch zuständig für die Ausbildung von Fachärzt:innen sowie für angehende Ärzt:innen in der Niederlassung (Allgemeinmedizin).
Landeskrankenhäuser: Vorteile für (angehende) Mediziner:innen
In Vorarlberg erfahren angehende Ärzt:innen zahlreiche Vorteile, wenn sie ihre praktische Ausbildung im Dreiländereck absolvieren.
Neben einer Anstellung im öffentlichen Dienst wird ein moderner, attraktiver Arbeitsplatz mit laufenden Fort- und Weiterbildungsangeboten und die Nutzung vieler Sozialleistungen wie vergünstigte Mahlzeiten, Betriebswohnungen, Kinderbetreuungseinrichtungen, Sportangebote, Ausflüge und vieles mehr geboten.
Zudem erhalten sowohl Famulant:innen wie auch KPJ-Studierende adäquate Bezahlung.
Angehende Fachärzt:innen können neben ihrer Ausbildung auch umfassende Fort- und Weiterbildungsangebote wie z.B. Notärzt:innen- oder Sonographiekurse absolvieren, es stehen einheitliche Tätigkeitsprofile oder auch attraktive Arbeitszeitmodelle zur Verfügung.
Auch für das Jahr 2023 arbeitet das Team des HR-Managements an der Planung für weitere fördernde Qualitätsmaßnahmen wie etwa ein Buddy-und Mentoringsystem oder ein für die Ausbildungsärzt:innen zugeschnittenes Supervisionsprogramm.
Highlights
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Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten
Ein spezifisches Fortbildungsprogramm, das auf die Bedürfnisse der Basisausbildung zugeschnitten ist, vermittelt fachspezifische Fähigkeiten wie das Nähen und Knoten oder die Anwendung von Ultraschalltechniken. Dabei gewährleistet die ausgezeichnete Betreuung durch die Koordinationsstellen eine umfassende Unterstützung während der gesamten Ausbildungszeit.
Überdies haben die angehenden Ärzt:innen Zugang zu umfassenden bezahlten Fort- und Weiterbildungen, darunter Kurse wie der Notarztkurs oder der Sonographiekurs.
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Lernen im Rotationsprinzip
Aufgrund der Größe des Krankenhausverbundes ist es allen Mediziner:innen in allen Ausbildungsstufen möglich, ihre Praxiserfahrung im Rotationsprinzip in verschiedenen Krankenhäusern Vorarlbergs zu absolvieren. Ein konkretes Beispiel: Ein:e Turnusärzt:in kann ihre chirurgische Praxis an der Chirurgie am LKH Feldkirch, ihre Kenntnisse zur Inneren Medizin am LKH Hohenems erlernen.
Gleichzeit wird diese Möglichkeit noch gesteigert durch die standortübergreifenden Abteilungsstrukturen innerhalb der LKH – z.B. von der Gynäkologie und Chirurgie Feldkirch mit der Gynäkologie und Chirurgie Bludenz, von der Gynäkologie Bregenz mit der Gynäkologie Dornbirn, von der Inneren Medizin Hohenems mit jener von Bregenz, etc.
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Kostenloser Zugang zum Online-Portal für evidenzbasierte Medizin
Seit Februar 2022 wird den Ärzt:innen in den Landeskrankenhäusern auch der Zugang zu einem validierten Nachschlagewerk in Form eines Online-Portals kostenlos zur Verfügung gestellt, das in Kooperation mit zahlreichen medizinischen Fachgesellschaften steht: Ziel ist die Förderung der evidenzbasierten Medizin, also einer medizinischen Versorgung, die sich auf Belege („Evidenz“) und nicht allein auf Meinungen und Übereinkünfte stützt. Das renommierte Programm ist im LKH-Intranet angesiedelt und liefert auf Knopfdruck Informationen für den Stationsalltag, in der Diagnostik, bei Medikationen. Abrufbar sind aktuellstes leitliniengerechtes Wissen, vollständige Arzneimitteldatenbanken inklusive Dosierungsinformationen, Differenzialdiagnosen, ICD10-Kodierungen, praxisrelevante und interdisziplinäre Behandlungsempfehlungen sowie Informationen zum Notfallmanagement und gezielte Fort- und Weiterbildungen.
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Messebesuche zur Werbung für medizinische Ausbildung
Im Jahr 2022 waren nach der COVID-19-Pandemie Maßnahmen auch wieder analog möglich: Messebesuche und Präsentationen der Ausbildungsstätten Vorarlberger Krankenhäuser bei der KPJ-Messe der Medizinischen Universität in Innsbruck oder auch bei den renommierten Austro-Doc-Messen für Turnusärzt:innen in Wien, Graz und Innsbruck. Die Vorarlberger Landeskrankenhäuser waren jeweils mit Teams und Jungärzt:innen aus den eigenen Reihen vertreten.
Highlights in Zahlen
2
Sitzungen des Bildungsbeirates inklusive Turnusärzt:innenvertretung
49
Personen in der Basisausbildung
184
angehende Fachärzt:innen
56
angehende Allgemeinmediziner:innen